Fähranleger Rostock LP54

Kunden: RSW Roßlauer Schiffswerft GmbH & Co.KG, HERO-Hafen-Entwicklungsgesellschaft mbH, Inros Lackner AG

Der Fährverkehr Rostock - Gedser hat für das Umschlagsvolumen im Seehafen Rostock eine entscheidende Bedeutung. Mit der Einführung des neuen Fährkonzeptes, welches eine feste zweistündige Abfahrt in Rostock beinhaltet, wurde seit 2005 das Umschlagsvolumen ausgebaut. Im Zuge des hohen Verkehrsaufkommens wurde entschieden am Liegeplatz 54 am Pier I, einen Doppeldeck-Fähranleger zu errichten. Im Zuge diese Projektes war die ELTRO GmbH für die Elektrotechnik, Steuerung und Videotechnik zuständig.

Der automatische und der manuelle Be- und Entladevorgang  am Fähranleger wird von einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) realisiert. Diese Steuerung ist im Bedienpult eingebaut. Bedieneinheiten sind der örtliche Betrieb vom Bedienpult im Maschinenhaus und der Servicebetrieb mit dem mobilen Panel.

  • SPS: CPU 315-2 PN/DP und ET200s Module
  • Anzeige: OP73
  • Mobile Panel:
  • Kommunikation: Profibus DP, Profinet

 

Für die Überwachung des gesamten Be- und Entladevorganges ist eine Videoanlage mit Kameras errichtet worden, die sich über das Bedienpult steuern lässt. Um die Bedienung zu erleichtern und die Reaktionszeit zu beschleunigen, sind vordefinierte Positionen der entsprechenden Kameras eingerichtet worden.

Das hier eingesetzte Videomanagementsystem Observer 4.3.13 ist ein professionelles serverbasiertes Videosteuerungs- und Videoüberwachungssystem. Die Videoaufzeichnung startet ereignisgesteuert über einen Ausgang der SPS. Dieser wird vom Barionet 100 ausgewertet und gibt das entsprechende Signal für die Aufzeichnung zum Observer.

  •  Kameras: AXIS P1344-E und AXIS PTZ-Dome P5534-E
  •  Geräteserver: Barix Barionet 100
  •  Kommunikation: Switch HP 2910-24G-PoE+
  •  Workstation und Client: Dell Precision T1600
  •  Videomanagementsystem: Netavis Observer 4.3.13

 

Der Fähranleger besteht im Wesentlichen aus drei beweglichen Brücken, einer Hauptdeckbrücke und zwei darüber liegenden Oberdeckbrücken. An jeder Oberdeckbrücke ist eine Vorklappe montiert. Jede bewegliche Einheit ist an zwei Hydraulikzylinder angeschlagen. Die Hauptdeck- und die Oberdeckbrücken hängen an einem Portal. Die Vorklappen sind direkt an den Oberdeckbrücken befestigt. Die Hauptdeckbrücken und die Oberdeckbrücke werden, entsprechend des Tiefganges des Schiffes vorpositioniert und bei veränderten Tiefgangswerten nachpositioniert. Die Vorklappen dienen als beweglicher Übergang zum Oberdeck des Schiffes.

Weiterhin gibt es zur seitlichen Stabilisierung der Oberdeckbrücken jeweils einen Steuerzylinder. Der für die Brückenbewegungen benötigte hydraulische Druck und Ölstrom wird in einem Hydraulikaggregat im Maschinenhaus erzeugt. Die zur Ansteuerung der Hydraulikanlage notwendigen elektrischen Komponenten sind in einer Elektrohauptverteilung montiert.

Diese Elektrohauptverteilung ist ebenfalls im Maschinenhaus aufgestellt. Die Signalerfassung von den Sensoren und die Ansteuerung von Aktoren an der Hydraulikanlage werden durch dezentral montierte Steuerkästen vorgenommen. Zum Absperren und zum Freigeben der Verkehrswege sind am Fähranleger eine Lichtsignalanlage und eine Schrankenanlage montiert.

Die Bedienung der Brücken, Lichtsignalanlage und der Schrankenanlage sowie der Videoanlage erfolgt von einem Bedienpult. Das Bedienpult ist in einem vom Maschinenraum abgetrennten Bedienraum aufgestellt.